Neuigkeiten aus dem Verein
Porta braucht ein Schwimmbad
Protest bei Portaner Ratssitzung gegen Schwimmbad-Schließung
Zusammen mit DLRG, Stadtschulpflegschaft und Jugendamtselternbeirat haben wir aufgerufen, zur Sitzung des Portaner Stadrats zu kommen. Dort haben wir unseren Unmut über die Schließung des Hallenbads geäußert. Erfreulicherweise sind insgesamt ca. 200 Teilnehmer*innen von klein bis groß ins Forum des Gymnasium Porta gekommen. Gemeinsam haben wir deutlich gemacht, dass die Schließung des Hallenbads Porta aus unserer Sicht auch in der Energiekrise eine schlechte Entscheidung war. Die Vereine und auch einige betroffene Eltern erklärten dem Rat, warum dieser Entschluss unbedingt noch einmal überdacht werden sollten.
Dies fängt vor allem bei den Kindern an, die jetzt weder schwimmen lernen noch ihre Schwimmfertigkeiten verbessern können, weder im Verein noch in der Schule. Und schwimmen zu können ist wichtig, fürs ganze Leben.
Aber auch die Art und Weise, wie diese Entscheidung getroffen und kommuniziert wurde, hat uns entsetzt. Ohne öffentliche Diskussion, ohne Kommunikation mit den betroffenen Schulen und Vereinen, wurde in der nicht-öffentlichen Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke die Schließung beschlossen und anschließend per kurzer Email von der Stadt verkündet. Dabei hätte es aus unserer Sicht viele Punkte und Vorschläge zur Diskussion gegeben. Die Bäderallianz Deutschland hat schon im Sommer Vorschläge gesammelt, wie sich im Schwimmbadbetrieb viel Energie sparen lässt, ohne gleich zum härtesten aller Mittel zu greifen, der Schließung.
Unsere Bürgermeisterin Frau Grotjohann nannte die große Beteiligung an der Ratssitzung eine "lebendige Demokratie". Diese hätten wir uns auch bei Beratungen vor dem Beschluss gewünscht.
Im Anschluss an die Stellungnahmen der Bürger*innen, gab der Rat seine Sicht der Dinge wieder. Vor allem konnte man dabei den Eindruck gewinnen, dass die Vorbereitung der Politik auf die Aufsichtsratssitzung mangelhaft war. In der vorhergehenden Sitzung des Haupt- und Finanzauschuss (HFA) lagen keine Zahlen und Vorschläge der Verwaltung vor, und auch in der Aufsichtsratssitzung fehlten wohl Informationen zu alternativen Fördermöglichkeiten oder Sparmaßnahmen.
Es wurde dargestellt, dass auf Grund der schlechten Isolierung des Bades ein hoher Energieverbrauch entsteht. Da die Stadt angehalten ist 20% Energie einzusparen, wurde dies als leichter Weg gesehen, die Einsparungen umzusetzen. Warum bei einem schlecht isolierten Gebäude aber eine Schließung von September bis Dezember beschlossen wird aber gleichzeitig angekündigt wird, diesen Entschluss für den Januar zu überdenken, erschließt sich uns nicht. Eine Schließung im kalten Januar würde sicherlich ungleich mehr Energie einsparen als im milden September. Oder ist dies etwa nur ein Trostpflaster für die Öffentlichkeit und wird sowieso nicht ernsthaft in Betracht gezogen?
Natürlich entsteht dabei auch die Befürchtung, dass dies nun der Anfang vom endgültigen Ende des Bads ist. Wenn im Hallenad eine Saison kein Wasser eingelassen ist, ist zu befürchten, dass im nächsten Herbst dadurch Teile der sowieso veralteten Technik nicht wieder in Schwung zu bringen sind. Dies müssen dann vermutlich für viel Geld erneuert werden und werden vermutlich zu weiteren Schließungszeiten führen. Schon in der Corona-Zeit hat man gesehen, dass nicht die Schließungszeit für Reparaturen genutzt wurden, sondern auch da erst kurz vo der geplanten Öffnung im September 2021 auffiel, dass noch Reparaturarbeiten ausstehen. Einziger Lichtblick in der Sitzung war hierbei, dass sowohl die Bürgermeisterin als auch die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD und Grünen versicherten, dass Bad nicht dauerhaft geschlossen werden soll und dass es definitiv in Porta weiterhin ein Bad geben soll. Wir werden alle zu gegebener Zeit gerne daran erinnern!
Nun soll der Beschluss in den Fraktionen überdacht werden und eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen werden. Auf Nachfrage wurde auch versichert, sich vorher mit Vereins- und Elternvertretern an einen Tisch zur Diskussion zu setzen. Ob das für die diesjährige Hallenbadsaison aber noch eine Änderung, also Öffnung bringen kann, bleibt abzuwarten. Wir werden uns weiter stark dafür einsetzen.
Wir werden während der Schließungszeit in reduziertem Umfang im Melittabad trainieren, unsere Mitglieder sind herzlich eingeladen, sich über unsere Homepage zu dieser Trainingsmöglichkeit anzumelden. Dirk Rahnenführer von der SPD brachte den Vorschlag ins Spiel, den Vereinen durch einen Wechsel in ein anderes Bad entstehende Kosten zu erstatten. Wir werden unsere Rechnungen vom Melittabad also gut aufheben!
Porta braucht ein Schwimmbad. Wir werden mit den anderen Vereinen und Institutionen darum kämpfen!